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Über Christian Schertz, Kürzungen beim MDR und einen Satz beim ESC

Der Übermedien-Newsletter von Stefan Niggemeier.

Übermedien-Logo, Stefan Niggemeier

Liebe Übonnentin, lieber Übonnent,

ich kann mich wirklich nicht beklagen. Ich komme in der ARD-Dokumentation über den Promi-Promi-Anwalt Christian Schertz als eine von sehr wenigen kritischen Stimmen vor. Als „einer der wenigen Journalisten, der sich traut auszusprechen, was an der Arbeit eines Medienanwalts kritisch sein kann“, wie es im Sprecher-Text des Films heißt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht stimmt, aber das ist natürlich eine attraktive Rolle.

Ich habe also gar keine Beschwerde in eigener Sache, aber ich finde diese Dokumentation mit dem Titel „Der Star-Anwalt: Christian Schertz und die Medien“ (Opens in a new window) trotzdem missglückt: ein Denkmal für Schertz, wie er es sich selbst kaum schöner hätte meißeln können.

Wir haben uns in der Redaktion in dieser Woche gefragt, welche Art von Offenlegung eigentlich unter meinen Text (Opens in a new window) gehört, in dem ich den Film kritisiere, insbesondere für die meiner Meinung nach irreführende Art, wie die Hintergründe der #MeToo-Berichterstattung über den Regisseur Dieter Wedel vor einigen Jahren dargestellt wird. Man könnte sich als Leser und Zuschauerin ja fragen, warum ich mich dazu nicht im Film äußere, wenn ich da schon drin rumsitze. Und tatsächlich hatte mich die Autorin der Dokumentation am Ende des Interviews, das sie mit mir geführt hat, gefragt, ob es noch etwas gibt, das ich sagen will.

Ich hatte zur Vorbereitung auf den Termin noch einmal viele Artikel über Christian Schertz gelesen und eine Menge Notizen gemacht zu Themen, auf die ich im Interview dann gar nicht angesprochen wurde. Das hat mich teilweise überrascht; es ist aber auch normal. Wenn ich gewusst hätte, wie der Film die Dieter-Wedel-Geschichte verklären würde, die hinter den Kulissen wirklich wild, chaotisch und problematisch war, hätte ich vielleicht gesagt: Oh, dazu würde ich gerne etwas sagen.

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