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Buchkultur-Kolumne (Paket 1 & 2 & 3)

Meine Kolumne, die sechs Mal im Jahr im wunderbaren Magazin Buchkultur nachzulesen ist, erscheint in der Mitte zwischen zwei Ausgaben auch immer ungekürzt hier auf Steady für meine Mitglieder.

Literatursprechstunde #3

Muss ein Buch etwas mit dir und deinem Leben zu tun haben, um dich zu erreichen?

Aber ja, im Lesen erkennen wir gern Verwandtes! Wir treffen gern Figuren, die uns erlauben, für die Dauer eines Romans bei ihnen anzudocken, ihre Gefühle zu teilen, ihre Leben zu leben. Und sehr häufig sind uns gerade die Charaktere besonders nah, die etwas erleben oder gar durchmachen, in dem wir uns selbst und unsere momentanen oder vergangenen Struggles wiederfinden. Wir erfahren, dass unsere Gedanken oder Herausforderungen, unsere Gefühle oder Probleme erlaubt sind und auch von anderen erfahren werden. Wir schauen mit Neugier und mit Erleichterung darauf, wie die Protagonist:innen eines Romans mit unseren Themen umgehen, wir fühlen uns gesehen und als Teil einer Gruppe. Nicht selten bieten uns solche Romane eine neue Sicht auf uns selbst, manchmal zeigen sie einen Ausweg, aber Verbundenheit allein genügt oft schon. Ich lese zum Beispiel heute noch, wo meine Kinder längst groß sind, mit Vorliebe Romane, die von der unfassbar intensiven Anfangszeit der Mutterschaft erzählen. Ich versöhne mich mit meinem vergangenen Ich, das sich oft gestresst und unzureichend fühlte, wenn ich heute Bücher lese wie Mareice Kaisers „Das Unwohlsein der modernen Mutter“ oder „Milchbar“ von Szilvia Molnar (übersetzt von Julia Wolf). Ich hätte etwas darum gegeben, wenn es diese Bücher schon vor zwanzig Jahren gegeben hätte, aber selbst heute wirken sie wie Balsam aufs auch nachträglich aufgescheuchte Gemüt. Also ja: Bitte schreibt viele Romane, in denen ich mich und mein Leben wiederfinde! Das waren meine ersten Gedanken, als ich diese schöne Frage las.

Doch diese Überlegungen führen sofort weiter und irgendwie auch in die komplette Gegenrichtung. Das ist nämlich das

Dieser Text ist in der Buchkultur erschienen und zudem hier für meine Steady-Mitglieder lesbar. Ich freue mich, wenn du auch dabei sein möchtest.

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